Zum 26. mal veranstaltete die Firma deritec zusammen mit der Stadt Jena das Baum- und Bodenseminar.
Die dreitägige Veranstaltung informierte über zahlreiche aktuelle Themen, vor allem aus der Praxis im Umgang mit Bäumen. Im Workshop ging es dieses Jahr um das Urteil von Trier und besondere Beispiele aus der gutachterlichen Praxis.
Seminar-Programm, Dienstag 23. Februar 2016
09:00 Uhr
Begrüßung
- Dr. Thomas NITZSCHE, Oberbürgermeister der Stadt Jena
- Roland DENGLER, Dipl.-Ing., ö.b.u.v. Sachverständiger, Lauf/Peg.
09:15 Uhr
Qualität von Baumschulware und andere Kriterien zu deren sicherem Anwuchs
Der Anwuchs- und Entwicklungserfolg von Jungbäumen ist kein Zufall. Es sind auch Aspekte zu beachten, deren Kontrolle und Steuerung Sie nicht in der Hand haben. Der Vortrag informiert darüber hinaus über qualitäts-beeinflussende Anzuchtpraktiken von Baumschulen.
- Prof. Dr. Hartmut BALDER, Beuth Hochschule für Technik, Berlin
10:00 Uhr
Voraussetzungen für erfolgreiche Sommerpflanzung von Jungbäumen
Als Pflanzzeit für Jungbäume mit und ohne Ballen gilt die Zeit der Vegetationsruhe. Aber auch während der Vegetationszeit kann solche Baumschulware gepflanzt werden, sofern die Pflanzung mittels spezieller Maßnahmen vorbereitet wird.
- Nikolaus FISCHER, Fischer Baumschule, Effeltrich
10:45 Uhr
Kaffeepause
11:00 Uhr
Die neuen (überarbeiteten) FLL-Richtlinien für Baumpflanzungen (Teil 1)
- Prof. Gilbert LÖSKEN, Dipl.-Ing., Leiter Institut für Landschaftsarchitektur, Hannover
11:45 Uhr
Kurz- und langfristige Folgen von Trockenstress bei Stadtbäumen
Folgen für die Artenwahl
- Prof. Dr. Andreas ROLOFF, Technische Universität Dresden
12:45 Uhr
Mittagspause
13:45 Uhr
Aktuelles zu Beurteilungskriterien für die Vitalität von Bäumen
Welche Methoden gibt es, welche Vor- und Nachteile oder Probleme sind zu beachten?
- Prof. Dr. Andreas ROLOFF, Technische Universität Dresden
14:45 Uhr
Kaffeepause
15:00 Uhr
Pilzportrait „Eichenfeuerschwamm“
Dieser Pilz vefügt über ein ganz besonderes Holzabbaumuster. Manche Eiche kann mit ihm lange Zeit gefahrlos leben. Zuweilen erwirkt er jedoch eine starke Stabilitätsminderung, sofern er sich an bestimmten Stellen des Baumes befindet.
- Roland DENGLER, Dipl.-Ing., öbv. Sachverständiger, Lauf/Peg.
15:30 Uhr
Ist das t/R-Verhältnis (Restwandstärke-zu-Radius) noch ein gültiges Versagenskriterium?
Die seit Langem umstrittene sogenannte 1/3-Regel ist weder allgemeingültig korrekt noch grundsätzlich falsch. Aus der Biomechanik der Bäume erklärt sich zum Glück quasi wie von selbst, wann und warum welches t/R-Verhältnis als Versagenskriterium korrekt ist und deswegen auch in Gutachten verwendet werden kann.
- Frank RINN, öbv. Sachverständiger, Heidelberg
16:15 Uhr
Ende
Seminar-Programm, Mittwoch, 24. Februar 2016
8:30 Uhr
Erneuerung einer Kastanienallee in Wiesbaden
Darstellung eines fast 15-jährigen Entwicklungs- und Entscheidungsprozesses aus Sicht der Fachverwaltung
- Magnus RABBE, Umweltamt, Stadt Wiesbaden
9:15 Uhr
Baummörder und ihre Methoden (… und wie man ihnen auf die Spur kommt)
Es gibt viele Möglichkeiten, Bäume vorsätzlich zum Absterben zu bringen. Vielfach wird dabei mit krimineller Energie vorgegangen. Der Nachweis entsprechender Eingriffe ist schwierig. Der Vortrag zeigt häufige Handlungsmuster auf und Möglichkeiten ihrer Zuordnung bzw. ihres Nachweises.
- Prof. Dr. Rolf KEHR, HAWK Göttingen
10:15 Uhr
Kaffeepause
10:30 Uhr
Schutz gegen Wurzeln
Wurzelsperren aus Kunststoffplatten,- folien oder Ähnlichem bieten keinen dauerhaften Schutz vor Wurzeleinwuchs in Leitungszonen. Es werden nachhaltige Vorgehensweisen für passive Schutzmaßnahmen im Leitungsgraben aufgezeigt.
- Dr. Clemens HEIDGER, öbv. Sachverständiger, Hannover
11:15 Uhr
Asiatischer Laubholzbockkäfer – Ausbreitung und Bekämpfung in Magdeburg
Bekämpfungsmöglichkeiten im urbanen Bereich
- Dr. Ursel SPERLING, LLFG Bernburg
12:00 Uhr
Mittagspause
13:00 Uhr
Schadensmanagement nach Stürmen – Erfahrungsbericht aus Düsseldorf
- Nach dem Sturm ist vor dem Sturm
- Aus den Erfahrungen lernen
- Doris TÖRKEL, Leiterin des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes, Stadt Düsseldorf
13:45 Uhr
Aktuelle Rechtsprechung zu Bäumen
- RD Rainer HILSBERG, Augsburg
14:45 Uhr
Kaffeepause
15:00 Uhr
Fledermäuse – Entspannung zwischen Baumpflege und Artenschutz ?!
- Aus Fledermaussicht stört der Mensch – vor allem bei Eingriffen in Habitatnähe.
- Welche Brücken bestehen bereits zwischen den wechselseitigen Bedürfnissen und Interessen?
- Wo ist Kreativität gefordert? Umgang mit Fledermausbäumen bei Baumpflegemaßnahmen.
- Grundlagen und offener Raum für Fragen und Ideen.
- Katharina MICHIELIN, Dipl.-Biologin, PRO TERRA Landschaftsökologie & Umweltbildung, Oberasbach
16:00 Uhr
Ende
Workshop, Donnerstag, 25. Februar 2016
09:00 Uhr
Das Urteil von Trier – Konsequenzen fur das Kontrollmanagement von Bäumen
- RD Rainer HILSBERG, Augsburg
12:00 Uhr
Mittagspause
13:00 Uhr
Besondere Beispiele aus der gutachterlichen Praxis
1. Vermeidbare Baumschäden in einem Freizeitpark
Ein geschlossener Kiefernwald soll zu einem Erholungs- und Freizeitparadies für Menschen, die im Urlaub gerne in Bungalows leben, umgestaltet / umgebaut werden. Dabei prallen Planung und Wirklichkeit des unter Termindruck stehenden Baugeschehensaufeinander. Beim ersten Sturm fallen Bäume, sodass sogar ein Baustopp droht.
2. Jungbäume als Opfer von Fehlplanung und mangelhafter Bauausführung
Bäume wachsen nicht in den Himmel. Aber wenn sie kaum Zuwachs bilden und kränkeln, möglicherweise auch noch Rindenschäden bekommen, stellt sich die Frage nach den Ursachen. Dieser Praxisfall zeigt, dass die Ursache von Fehlentwicklungen meist im planerischen Vorfeld liegt. Kommen dann noch Ausführungsfehler sowie nicht qualitätsgerechte Baumschulware hinzu, werden
entsprechende Korrekturen aufwendig und teuer.
3. Ökologische Bauleitung bei der Kampfmittelsondierung
Immer wieder werden bei Baumaßnahmen Munition, Granaten und Bomben aus dem 2. Weltkrieg entdeckt. Manche Bauvorhaben erfordern die vorherige Sondierung des Bodens auf verborgene Kampfmittel. Da es sich hierbei u.a. um bohrende Verfahren handelt, kann dies zum Konflikt mit alten wertvollen Bäumen führen, die sich innerhalb des Sondierungsgebietes befinden. Entsprechende Konflikte können durch Erkundung des Wurzelverlaufes sowie durch koordiniertes Vorgehen bei der Sondierung vermieden werden.
4. Ökologische Bauleitung im Umfeld denkmalgeschützter Bäume
Wohnraum in Ballungsgebieten wird aufgrund der aktuellen Nachfrage immer knapper. Dadurch werden innerhalb von Wohnquartieren bislang noch bestehende Freiflächen in zunehmendem Maße bebaut. Dies trifft auch auf Flächen zu, an die wertvoller geschützter Altbaumbestand grenzt. Die Einhaltung von Auflagen zum Schutz dieser Bäume muss durch eine fachkundige ökologische Bauleitung umgesetzt werden. Dies gilt insbesondere für den Schutz von Wurzeln, die in Richtung der künftigen Baugrube verlaufen.
- Roland DENGLER, Dipl.-Ing., öbv. Sachverständiger, Lauf/Peg.
15:30 Uhr
Ende
Organisatorische Informationen
Teilnehmerkreis
Baumpfleger, Gärtner, Bauleiter, Sachverständige, Ingenieure, Architekten aus Einrichtungen der öffentlichen Hand (Grünflächenämter, Naturschutzbehörden, Straßenbauämter u.a.), aus Baumpflege- und Landschaftsbaufirmen, Wohnbaugesellschaften, Landschaftsarchitekturbüros sowie anderen Sachverständigenbüros. Teilnehmen können alle Interessenten, unabhängig von beruflicher Tätigkeit oder Ausbildung.
Veranstalter
- Stadt Jena, Fachdienst Umweltschutz, Herr Ecke
- Deritec GmbH, Ing.-/Sachverständigenbüro R. Dengler, Frau Endres
Anmeldung
- Per Anmeldeformular auf dieser Internetseite (Siehe unten.)
- Per Brief oder Fax an: Deritec GmbH, Simonshofer Str. 15, 91207 Lauf a.d. Pegnitz
- Tel.: 09123 / 57 06, Fax: 09123 / 5709, Email: info@deritec.de
Gebühren
- Bei Teilnahme am 1. und 2. Tag 210 € (brutto)
- Bei Teilnahme am 1. oder 2. Tag 185 € (brutto)
- Bei Teilnahme am Workshop 390 € (brutto)
- Schüler, Studenten und Auszubildende erhalten 50% Ermäßigung.
- Die Gebühr beinhaltet die Tagungsunterlagen, eine Teilnahmeurkunde sowie Kaffee und Getränke in der Vor- und Nachmittagspause
Zahlung
- Nach erfolgter Anmeldung erhalten Sie eine Rechnung über die Teilnahmegebühren und eine Anmeldebestätigung.
- Der Einlass zur Veranstaltung kann nur bei bezahlter Rechnung erfolgen.
- Die Zahlung kann noch bei Anmeldung vor Ort erfolgen.
Stornierungen
- Bei Rücktritt von der Teilnahme bis zum 10. Februar 2016 wird eine Gebühr von 35,00 € erhoben.
- Bei Rücktritt nach dem 10. Februar 2016 erfolgt keine Erstattung der Teilnahmegebühren, ausgenommen bei Rücktritt in Folge von Krankheit oder Unfall (Vorlage eines Attestes oder Unfallberichtes erforderlich) dann wird eine Gebühr von 20,00 € erhoben.
- Ein Ersatzteilnehmer kann benannt werden.
Zimmervermittlung
- Der Tagungsstätte ist ein Gästehaus angegliedert, in dem Sie preisgünstig übernachten können.
- Bitte reservieren Sie Ihr Zimmer direkt bei der Tagungsstätte als Teilnehmer des Baum- und Bodenseminars.
Tel.: 036 41 / 30 30, Fax: 036 41 / 30 31 00 - Sollten Sie eine andere Übernachtungsmöglichkeit suchen, so wenden Sie sich bitte an die Jena-Tourist-Information.
Tel.: 03641 / 49 80 50 • Fax: 03641 / 49 80 55 • E-Mail: tourist-info@jena.de
Mittagessen
In den Mittagspausen werden im Tagungsgebäude 3 Menüs angeboten, die gesondert zu bezahlen sind. Bitte geben Sie bei der Anmeldung bekannt, ob Sie diesen Service in Anspruch nehmen möchten.
Veranstaltungsort-Anreise
- Autobahn A4, Ausfahrt Jena-Zentrum
- Richtung “Jena-Zentrum” auf der Stadtrodaer Straße
- Nach ca. 4,5 km (gegenüber Ernst-Abbe-Stadion) rechts abbiegen
- Nach ca. 100 m befindet sich links das Gästehaus und rechts ein großer Parkplatz.
Gebühren für Seminare und Workshops
- Seminar 1. UND 2. Tag
- Dienstag, 23. Februar UND Mittwoch, 24. Februar 2016
- 210,00 €*
- Seminar 1. ODER 2. Tag
- Dienstag, 23. Februar ODER Mittwoch, 24. Februar 2016
- 185,00 €*
- Workshop
- Donnerstag, Mittwoch, 25. Februar 2016
- 390,00 €*
- *Ermäßigung
- Schüler, Studenten und Auszubildende erhalten 50% Ermäßigung
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- Alle Preise sind pro Person und inklusive 19% Umsatzsteuer